Kühnelt-Leddihn

 

Erik Ritter von Kuehnelt-Leddihn

 

wurde am 31. Juli 1909 in Tobelbad in der Steiermark geboren. Nach dem 1. Weltkrieg studierte er Rechtswissenschaft in Wien, Staats- und Volkswirtschaft an der Universität Budapest, welches er mit dem Doktorat beendete, und schließlich noch Theologie in Wien. Ab seinem 16. Lebensjahr arbeitete er als Journalist (u.a. für den Spectator, London) und wurde mit 20 Jahren als Sonderkorrespondent einer ungarischen Tageszeitung nach Russland geschickt.

1937 heiratete er Christiane Gräfin Goess. Im selben Jahr zog er nach Amerika und lehrte dort an der Georgetown University, Washington D.C., besuchte Spanien im Bürgerkrieg. Anschließend kehrte er nach Amerika zurück, wo er dem Department of History des St. Peter´s College, Jersey City, vorstand. Weitere Lehrtätigkeiten führten ihn zur Fordham University und zum Chestnut Hill College, Philadelphia.

1947 kehrte er mit seiner Tochter Isabel und seiner Frau zu seinem Sohn Erik nach Österreich zurück. Er ließ sich in Lans, Tirol, nieder und arbeitete fortan als freier Schriftsteller und Gastvortragender. Seine Bekannten wissen, dass es ihn nirgendwo festhielt, so bereiste er die ganze Welt; nicht nur als Urlauber, sondern auch als Forscher und Vortragender. So unternahm er jährlich (bis 1998 - nur 1 Unterbrechung!) Vortragsreisen quer durch die Vereinigten Staaten von Amerika. Weiters galt sein Interesse der aktuellen politischen Lagen und Krisensituationen; er besuchte fünfmal Vietnam, wiederholt Nordirland. Auch seine Kenntnisse des Nahen und Fernen Ostens und Afrikas bezog er aus vielen Reisen in diese Länder.

Als künstlerische Ausgleichstätigkeit fing er mit der Malerei an und zur geistigen Entspannung, neben den vielen gelesenen Büchern, lernte er immer wieder neue Sprachen. Nach seiner Muttersprache Französisch lernte er erst mit 5 Jahren Deutsch, im Gymnasium Englisch, Latein, Griechisch und Ungarisch, dem folgten Japanisch, Russisch, Spanisch, Italienisch, Hebräisch und in den späten siebziger Jahren noch Arabisch. Dies gab ihm dann die Möglichkeit, sich in allen Ländern direkt zu informieren.

Seine Hobbys waren neben Malen (siehe rechts) auch noch   Autostoppen, Fotografieren, Lesen und Diskussionen, bekannt durch seine provokativen und kritischen Äußerungen. Er war zum Schluss nicht nur Vater von drei Kindern und Großvater von sieben Enkeln, sondern auch zweifacher Urgroßvater.

Erik Kuehnelt-Leddihn kehrte am 26. Mai 1999 im 90. Lebensjahr nach einem langen und erfüllten Leben zu seinem Schöpfer heim.

 

In memoriam:    Seine Lieblingsgebete und sein Gedenktext:

Salve Regina, mater misericordiae
vita, dulcedo et spes nostra, salve.
Ad te clamamus, exsules filii Hevae,
ad te suspiramus, gementes et flentes
in hac lacrimarum valle.

Eia ergo, advocata nostra, illos tuos
misericordes oculos ad nos converte.
Et Iesum, benedictum fructum ventris tui
post hoc exsilium ostende.
O clemens, o pia, o dulcis virgo Maria.       

 

Wenn ich rufe, höre mich Heiland;
führ aus der Not mich ins Weite;
erbarme Dich, höre mein Beten!

Was verhärtet, ihr Hohen, das Herz;
warum nur liebt ihr den Wahn,
was seid ihr auf Lüge bedacht?

Ihr wisst doch, dass wunderbar hilft,
dass der Herr die Treue mir hält;
er hört mein flehentlich Rufen.

Erzittert und sündigt nicht mehr;
klagt bitter im Herzen und weint;
und seufzet in Trauer gebeugt.

Opfert ein Opfer des Heils;
vertraut auf den großen Gott
und betet, dass Gnade er schenke!

Dein Licht, Herr, strahlt über uns;
Du gabst mir Freude ins Herz,
mehr als bei Weizen und Wein

So leg ich in Frieden mich nieder
und schlaf schon; denn DU, Herr allein,
Du lässt mich sorgenlos ruhen.

 

Psalm4